Die Kollodium Nassplatte wurde 1850/51 von Frederick Scott Archer und Gustav Le Gray entwickelt. Das nasse Kollodium Verfahren setzt eine sofortigeVerarbeitung der Fotografie voraus.
Nachdem das Kollodium auf die schwarze Opalglas-Platte aufgebracht wurde und im Silbernitratbad für ca. 3 Minuten sensibilisiert ist, kommt der Bildträger in die lichtdichte Fotokassette die dann in die Kamera eingelegt wird. Nach der Belichtung, wird das Bild in der Dunkelkammer sofort weiterverarbeitet. Nach der Trocknung der Glasplatte wird diese unter einer Flamme erhitzt und mit einer Mischung aus Gum Sandrac und Lavendelöl gevarnischt. Danach wieder erhitzt, um das Varnish in die Platte einzuarbeiten und zu versiegeln.
Das Kollodium Nassplatten Verfahren war „state of the art“ bis ca.1880, danach verschwand nahezu diese Technik. Neuere und leichter beherrschbare fotografischen Techniken bahnten sich ihren Weg. Alle für diesen fotografischen Prozess benötigten Materialien stellt Steffen Diemer selbst her. Die eigene Arbeit wird auf wundersame Art entschleunigt. Durch den sehr zeitintensiven gesamten fotografischen Prozess, kommt es nicht selten vor, dass er nur ein bis zwei Fotografien pro Tag herstellen kann.
Fotografien mit einer einzigartigen Aura, aufgenommen im Kollodium Nassplattenverfahren. Jede Fotografie ein Unikat, die durch ihre nahezu dreidimensionale Haptik und sagenhaften Schärfe besticht. Handgemacht und individuell.